Welcher Wein gehört in welches Glas?

7. März 2016

Es gibt Glashersteller, die beinahe für jede verbreitete Rebsorte ein optimal auf den Wein abgestimmtes Glas anbieten. Dann müsste man ein Dutzend oder mehr unterschiedliche Gläser im Schrank stehen haben. Das ist sicher spannend, aber nicht zwingend notwendig. Man kommt auch mit deutlich weniger Glastypen aus, nämlich mit vier bis fünf.

Sektglas

Das braucht man auf jeden Fall. Da kommt alles hinein, was perlt und schäumt. Das klassische Champagner-Glas ist da die beste Wahl. Lang, in der Mitte leicht bauchig und sich nach oben verjüngend. Nicht empfehlenswert sind Sektschalen oder Sektflöten, da das Aroma und der Schaumeffekt (das Mousseux) zu schnell „flöten“ gehen.

Weißwein-Glas

Dieses Glas sollte relativ schlank, etwas bauchig und nach oben hin schmaler zulaufend sein. Es passt für alle jungen, frischen Weiß- und Roséweine, kann aber auch bei körperreichen Weißen zum Einsatz kommen. Bei kräftigeren oder gereiften Weißweinen, vor allem Chardonnays aus dem Burgund oder aus Kalifornien nimmt man dagegen lieber das Burgunder-Rotweinglas.

Bordeaux-Glas

Das ist ein gutes Standard-Glas für die meisten Rotweine, nicht nur für Bordeaux. Es kommt mit kräftigen, tanninreichen Rotweinen (Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah) gut zurecht, ist aber auch für leichtere und einfachere Rote in Ordnung, wenn es nicht zu voluminös ist. In jedem Falls sollte sich das Glas nach oben hin verjüngen und dabei nicht zu schmal werden.

Burgunder-Glas

Nicht alle Rotweine müssen ins Bordeaux-Glas. Vor allem Weine mit höherer Säure fühlen sich im Burgunderkelch wohler und entfalten dort ihre Finesse besser. Dazu gehören alle Rotweine aus Pinot Noir (Spätburgunder, Blauburgunder), Nebbiolo (Barolo, Barbaresco), traditioneller Tempranillo (Rioja) und Gamay (Beaujolais). Auch Weine aus Sangiovese (Chianti Classico, Vino Nobile, Brunello di Montalcino) können darin serviert werden.

Süßwein-Glas

Wer ab und zu einen Dessertwein trinkt, benötigt dafür idealerweise einen eigenen Glas-Typ (zur Not geht auch ein normales Weißwein-Glas). Es sollte eher klein und nur dezent bauchig sein und nach oben hin schmaler zulaufen. Darin lassen sich praktisch alle Arten von süßen Weinen wie Auslesen, Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen, Eiswein, Vin Santo oder Sauternes genießen.

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