Himmlischer Weingenuss und Spuren historischer Epochen im Fränkischen Weinland
7. Oktober 2015
Umrahmt von den bekannten Mittelgebirgslandschaften Spessart im Westen, Rhön und Südthüringen im Norden, Steigerwald im Osten sowie dem Taubertal im Süden liegt das Fränkische Weinland mit seinem touristischen und wirtschaftlichen Zentrum Würzburg. Dort, wo der Main – die Lebensachse Mainfrankens – die Form eines Dreiecks (und in dessen Folge ein Viereck) gebildet hat, befindet sich auch das Hauptanbaugebiet des Frankenweines.
Die einmal geprägte Bezeichnung „Deutschlands touristischer Äquator“ unterstreicht sowohl die günstigen klimatischen Verhältnisse als auch die verkehrsgünstige Lage. Ausgehend vom Zentrum Würzburg bietet das Fränkische Weinland einen unendlichen kunst- und kulturhistorischen Reichtum. Auch Freunde von Museen kommen im Fränkischen Weinland voll auf Ihre Kosten.
Würzburg steht ganz im Zeichen des Barock: mit dem Kaisersaal, der fürstbischöflichen Residenz als prachtvolles Aushängeschild und dem alljährlichen Barockfest als Reminiszenz an die Vergangenheit. Mittelalterlich dagegen zeigt sich Miltenberg mit seinem jahrhundertealten Stadtbild und einem der ältesten deutschen Gasthöfe „Zum Riesen“. In Aschaffenburg werden Sie bei einer Besichtigung des viertürmigen Schlosses in die Spätrenaissance geführt. Auf den zahlreichen Weinstraßen gibt es noch eine Menge kleiner Orte und Städtchen mit prächtigen Bauwerken und gemütlichen Restaurants, die zum Verweilen geradezu einladen.
Die Franken sind stolz auf ihre Weine. Das augenfällige Markenzeichen für Frankenweine ist der „Bocksbeutel“, eine barock-bauchige Flasche, die weit über die Grenzen Frankens bekannt ist. Fränkisch trocken ist ein geflügeltes Wort unter Winzern und Weinkennern. Und genauso sind Silvaner und Franken für einen Weinkenner eine Einheit. Schon Goethe liebte Frankenwein. „Sende mir noch einige Würzburger, denn kein anderer Wein will mir schmecken und ich bin verdrießlich, wenn mir mein gewohnter Lieblingstrank abgeht“, schrieb er 1806 an seine Frau Christiane.
Lange Zeit war der Silvaner umstrittener König Frankens. Heute gehören der Müller-Thurgau und der Riesling genauso zu den typischen Erzeugnissen fränkischer Keller.
Aber auch der Chardonnay und die weißen Burgundersorten gedeihen auf den geschützten Steillagen am Main bestens. Rotweine sind eine besondere und seltene Spezialität. Probieren Sie Portugieser vom Untermain und von den Westhängen des Steigerwaldes, der mit seinen kleinen Fachwerkdörfern als Frankens gemütlichste Ecke gilt.