5 Dessertweine – Wissenswertes zu ausgewählten Süßweinen
9. März 2021
Dessertweine eignen sich mit ihrer Süße hervorragend als Begleitung zu feinen Desserts oder charakteristischem Käse als gekonnter Abschluss von Menüs. Die Auswahl hält für jeden Geschmack und Anlass passende Süßweine bereit. Lesen Sie hier von fünf Beispielen und ihren Besonderheiten.
1. Portwein
Im portugiesischen Douro-Tal entsteht der beliebte Portwein. Sein Name geht auf die Hafenstadt Porto zurück, wohin der Dessertwein nach der Produktion transportiert wurde, um ihn zu lagern und für den internationalen Handel bereitzustellen. Portwein ist typischerweise von einem hellen Rotbraun geprägt – es sind jedoch auch weiße Produkte denkbar. Je nach Qualität und den Verfahren zum Ausbau ergeben sich individuelle Portweine. Unterschieden wird zwischen den Stilen Ruby, Tawny, White Port und Rosé Port. Ruby-Ports gelten als besonders fruchtig und süß. Tawny-Ports werden im Vergleich länger gelagert und haben in den Fässern mehr Luftkontakt. „Er oxidiert und altert dadurch schneller“, erklärt die Redaktion der Berliner VGL Verlagsgesellschaft mbH. „So erhält der Tawny Geschmacksnoten von getrockneten Früchten wie Datteln oder auch Nüssen und Marzipan“, heißt es in dem aktuellen Portwein Vergleich weiter (zum Artikel). Als Portwein höchster Güte gilt der Vintage Port.
2. Marsala
Bei Marsala handelt es sich um einen dunklen Likörwein aus Sizilien. Der Anbau der Rebsorten erfolgt in der Provinz Trapani. Namensgebend ist die gleichnamige Hafenstadt an der Westküste. Seine Süße, seinen milden Geschmack sowie seine teils cremige Konsistenz erhält der Dessertwein durch Zucker und Eigelb. Der Alkoholgehalt liegt meist zwischen 15 und 20 Prozent. Brauner Zucker, Aprikose und Vanille sind typische Aromen. Bei exklusiven Dessertweinen sind die aromatischen Finessen jedoch weitaus komplexer. Teilweise erinnert der Süßwein an Apfel, Honig, Süßholz oder Sauerkirsche.
Seit 1969 besitzt Marsala eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung (DOC-Status). Herkunft und Inhaltsstoffe sind festgelegt.
3. Muscat de Beaumes-de-Venise
Aus Frankreich stammt wiederum der Muscat de Beaumes-de-Venise. Das Anbaugebiet befindet sich nördlich der provenzalischen Gemeinde Carpentras im Rhône-Gebiet. Der Most muss Minimum 252 Gramm Zucker je Liter enthalten. Wie für französische Dessertweine typisch, zeichnet sich auch der Muscat de Beaumes-de-Venise durch Blumenaromen und eine volle Frucht aus. Er eignet sich hervorragend zu Desserts mit Schokolade sowie zu Melonen und Erdbeeren. Für den Muscat de Beaumes-de-Venise muss seit 1956 die Rebsorte Muscat blanc à petits grains Verwendung finden.
4. Banyuls
Ebenfalls in Frankreich wachsen die Reben für den Süßwein Banyuls. Seinen Namen verdankt er der Kleinstadt Banyuls-sur-Mer an der Mittelmeerküste, wo das Anbaugebiet an den steilen Hanglagen der Côte Vermeille zu finden ist. Banyuls ist für seinen vergleichsweise langen Abgang bekannt und erinnert geschmacklich stark an Nüsse, Pflaumen und Rosinen. Die hohe Qualität des Dessertweins bleibt über Jahrzehnte erhalten, sodass er sich hervorragend lagern lässt. Ein unvergleichliches Geschmackserlebnis ergibt sich in Kombination mit Schokolade. Banyuls lässt sich aber auch zu Blauschimmelkäse und Ziegenkäse perfekt kombinieren.
5. Sherry
Spanien genießt für seinen Sherry großes Ansehen – ein verstärkter Weißwein, der aus einem individuellen Reifeprozess hervorgeht und meist auf der Palomino-Traube basiert. Es kommt das sogenannte Solera-System zur Anwendung: Im Rahmen der Fassreife werden Weine verschiedener Jahrgänge miteinander gemischt und durchlaufen während ihrer Reife mehrere Fassreihen. Sherry begeistert mit einem einzigartigen Charakter und einem Aroma zwischen Mandeln, Hefe, Wal- und Haselnuss. Generell ist Sherry ein ausgezeichneter Süßwein für Nachspeisen mit Mürbteig, Haselnüssen und Mandeln. Die Sorte Cream eignet sich ideal zu Desserts, Obst und vollmundigem Käse.
Weitere Fakten über Süßweine
- Dessertweine aus Deutschland: Auch die Bundesrepublik bringt genussvolle Süßweine hervor. Diese werden hierzulande als Eiswein, Auslese, Beeren- oder Trockenbeerenauslese bezeichnet.
- Eiswein: Dieser köstliche Tropfen entsteht aus gefrorenen Trauben. „Mindestens -7 °C braucht es, bevor die Eisweintrauben gelesen werden dürfen, idealerweise sind es -10 bis -12°C“, erklärt das Deutsche Weininstitut online (zum Fachartikel). Die Bezeichnung wird im deutschen Weinrecht auch als Prädikat für Qualitätsweine genutzt.
- Riesling: Die Rebsorte Riesling ist aufgrund des hohen Säuregehalts für Süßweine prädestiniert. Deutscher Riesling hat dahingehend weltweit einen ausgezeichneten Ruf, weil seine natürliche Säure die gewünschte Süße abrundet und das teilweise klebrige Gefühl beim Trinken verhindert, das so manch andere Dessertweine hervorrufen.
Um die aromatische und geschmackliche Harmonie von Dessertweinen zu schützen, muss die Trinktemperatur stimmen. 12 bis 16 °C sind empfehlenswert.
Quelle der Fotos: pixabay.com (volkerschoen, HeikoGrupp_Fotos, luigicrosti)