„In 10 Minuten zum Weinkenner“
15. Oktober 2015
Sie möchten sich schnell das wichtigste Basis- oder Profiwissen über Wein aneignen? Dann verwenden Sie unseren kleinen Weinführer: „In 10 Minuten zum Weinkenner“. Mit den hier präsentierten Informationen können Sie beim nächsten Geschäftsessen mitreden, oder Ihren Chef gar mit Insiderwissen überraschen. Sie erhalten die wichtigsten Informationen zum Wein in drei Wissensstufen, die aufeinander aufbauen.
- Stufe 1: Basiswissen: Dieses Grundwissen sollten Sie – um auf einer Gesellschaft als Weinfreund akzeptiert zu werden – unbedingt verinnerlicht haben.
- Stufe 2: Wissen des Weinfreundes: Wollen Sie Weinfreunden gar „imponieren“, greifen Sie auf diese Informationen zurück.
- Stufe 3: „Nähkästchenwissen“: Vorsicht, wenn Sie diese Informationen auf einer Gesellschaft preisgeben, aber Stufe 1 und 2 nicht aus dem Effeff beherrschen, reicht ein einziger Weinfreund, um Sie als „Semiprofi“ zu entlarven.
Stufe 1: Basiswissen | |
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Qualität | Deutscher Wein wird in vier Qualitätsstufen unterteilt: Tafelwein, Landwein, Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) und Qualitätswein mit Prädikat (QmP) (Prädikat, z. B.: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese). Zu wichtigen Anlässen greift man in der Regel ausschließlich auf Qualitätsweine zurück. |
Weinanbaugebiete | Heute gibt es in Deutschland 13 Weinanbaugebiete. Nach der Wende kamen zu den damaligen 11 Gebieten Saale-Unstrut und Sachsen dazu. |
Rebsorten | Die wichtigsten weißen deutschen Rebsorten sind Riesling, Müller-Thurgau und der Silvaner. Die wichtigsten roten Reben sind Spätburgunder, Dornfelder und Portugieser. |
Etikett | Der Name der Rebsorte und des Jahrganges muss nicht zwangsläufig auf dem Etikett stehen. Es ist erlaubt, verschiedene Reben zu mischen (Verschnitt oder feiner: Cuvée), was durchaus einen besseren Wein ergeben kann. Das Mischen von verschiedenen Jahrgängen ist eher unüblich. |
Wein und Essen |
Im Prinzip gilt: Heute ist (fast) alles erlaubt. Als innerer Leitfaden sollte Ihnen vorschweben, zwischen Speise und Wein eine harmonische Verbindung herzustellen. Falls das einmal nicht gelingt: die Flucht nach vorne antreten und zugeben, dass die Kombination gewagt ist. Möglichst vermeiden: Spargel oder Hühnerfrikassee und Rotwein, Wild und Weißwein. |
Bei Tisch | Wenn Sie den Wein bei Tisch prüfen sollen:
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Stufe 2: Wissen des Weinfreundes | |
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Qualität | Neben den gesetzlichen Qualitätsstufen etablieren sich langsam auch neue Typenbezeichnungen, die für einen bestimmten Geschmackstyp stehen sollen. Die bekanntesten Typen sind Selection (trocken ausgebaute Weine aus gebietstypischen Rebsorten, ab ca. 6 Euro) und Classic (Weine aus gebietstypischen Rebsorten von gehobener Qualität). |
Weinanbau | Das kleinste deutsche Weinanbaugebiet ist das Stargarder Land in Mecklenburg-Vorpommern (3,7 ha). Es handelt sich um ein Tafelweinanbaugebiet, dass 2004 nach einer Änderung der Weinverordung anerkannt wurde. Danach folgen Sachsen (ca. 449 ha) und die Hessische Bergstraße (452 ha). Die größten Anbaugebiete liegen in Rheinhessen (ca. 26.300 ha) und der Pfalz (ca. 23.400 ha). |
Rebsorten | Typische Weine aus den 13 Weinanbauregionen: Rheinhessen: Müller-Thurgau, Silvaner, Dornfelder, Riesling, Kerner, Bacchus Pfalz: Riesling, Müller-Thurgau, Dornfelder, Portugieeser, Kerner Baden: Spätburgunder, Müller-Thurgau, Gutedel, Grauburgunder Württemberg: Trollinger, Riesling, Schwarzriesling, Lemberger Franken: Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus Mosel-Saar-Ruwer, Nahe, Rheingau, Mittelrhein, Hess. Bergstraße: Riesling Saale-Unstrut, Sachsen: Müller-Thurgau Ahr: Spätburgunder, Portugieser |
Etikett |
a) Qualitätsstufe Bei Q.b.A.-Weinen muss auch die amtliche Prüfnummer angegeben sein. |
Wein und Essen | Grundregeln für die Weinwahl zum Essen:
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Bei Tisch | Wann kann man den Wein zurückgehen lassen?
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Stufe 3: Nähkästchenwissen | |
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Qualität |
„Großes Gewächs, Erstes Gewächs, Erste Lage“: Diese drei Bezeichnungen stehen für regionaltypische trockene Spitzenweine, die in besonderer Ausstattung auf den Markt kommen. „Deutsches Güteband Wein“: Wer sich für einen Güteband-Wein entscheidet, kann sicher sein, dass die Trauben aus umweltschonendem Anbau stammen, dass sie sorgsam verarbeitet wurden, der Wein optimal gelagert ist und in einer sensorischen Endprüfung nach Aussehen, Geruch, Geschmack und Gesamteindruck bewertet wurde. |
Weinanbau | Weine von Winzergenossenschaften sind besser als ihr Ruf: In Winzergenossenschaften hat man für alle Stufen der Weinerzeugung einen Profi. Sie können sich außerdem schnell auf Geschmackstrends einstellen. In Deutschland kommt fast jeder dritte Wein von einer Winzergenossenschaft. In Italien sind es sogar 50 %. |
Rebsorten | Newcomer bei den Rebsorten sind bei den weißen Reben: Weißburgunder und Chardonnay (weltweit die bedeutendste Traube). Bei den roten Reben sind es: Dornfelder (boomt immer noch, mitunter zulasten der Qualität), Regent (Pilzresistent, weniger Spritzmittel), Saint Laurent (eignet sich sehr gut für Cuvées), Domina (tiefdunkle Traube – hier ist nicht nur der Name ungewöhnlich). |
Etikett | Freiwillig auf dem Etikett ist die Nennung der Rebsorte (die angegebene Rebsorte muss nur zu 85 % im Wein enthalten sein) und des Jahrgangs (auch hier muss nur 85 % des Weines aus dem genannten Jahr stammen). |
Wein und Essen |
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Bei Tisch | Der Korken, der beim Verkosten manchmal dazugereicht wird, dient als Dokumentation dafür, dass der Wein auch tatsächlich vom angegebenen Produzenten stammt. Er sollte von unten nass sein (liegende Lagerung). Sie können auch daran schnuppern, um sich zu vergewissern, dass kein Fehlaroma vorliegt. |