Kleine Weinkunde: Tipps zur Lagerung und Temperierung von Weinen
12. Juni 2019
Wein zählt zu den beliebtesten Getränken, aber wer ein paar Flaschen mehr überreicht bekommt, wird oftmals unsicher, wie der deliziöse Weinvorrat richtig gelagert wird.
Die richtige Temperatur finden
Weinkenner schwören darauf, dass Wein grundsätzlich dann getrunken werden sollte, wenn er seine höchste Entfaltung erreicht. Für den normalen Weintrinker ist dieser Zeitpunkt nicht leicht zu erkennen. Hier sind Erfahrung und persönlicher Geschmack ebenso wichtig wie die richtige Lagerung. Guter Weißwein lagert zwischen drei bis fünf Jahren, bis er seinen Höhepunkt erreicht. Grundsätzlich empfiehlt sich eine Lagerung zwischen 15 bis 20 Grad Celsius.
Allerdings entspricht die Lagerungstemperatur nicht zwangsläufig der richtigen Trinktemperatur. Während ein trockener Weißwein acht bis zehn Grad genießt, wird ein voller Rotwein mit einer Trinktemperatur zwischen 14 bis 16 Grad serviert. Ein im Fass gereifter Rotwein entfaltet sein Aroma bei einer Trinktemperatur zwischen 16 bis 18 Grad. Hilfreich ist ein Thermometer, mit dem man die ideale Trinktemperatur messen kann.
Der Raum sollte trocken sein und konstante Temperaturen aufweisen. Ein weiteres Kriterium für eine erfolgreiche, wohlschmeckende Weinlagerung ist die Luftfeuchtigkeit. Flaschen mit Korken erfordern eine Luftfeuchtigkeit zwischen 75 bis 85 Prozent. Ist nämlich die Luft zu trocken, könnte der Wein entweichen. Ist die Luft hingegen zu feucht, droht die Gefahr von Schimmel. Es ist tatsächlich eine wahre Kunst, Wein zu machen, aber auch ihn richtig zu lagern.
Ordnung und Licht versprechen gehaltvolle Weine
Auch Wein bevorzugt eine gewisse Ordnung. Nicht jeder besitzt einen Weinkeller oder ein Weinregal. Letzteres wäre perfekt, denn grundsätzlich sollte man Wein immer horizontal lagern. Die Lagerung erfolgt in einem dunklen Raum oder zumindest gut verpackt in einer Kiste. Ist der Raum zu hell, beeinflusst allein die UV-Strahlung den Wein bereits deutlich. Der Lichteinfall macht sich beim Geruch des Weines, aber auch bei seiner Farbe und letztendlich auch beim Geschmack bemerkbar. Mit ein wenig Liebe und Aufmerksamkeit kann man durchaus das jeweilige Lagerdatum an der Weinflasche vermerken, um seinem persönlichen Weinvorrat wie einen Schatz zu hüten.
Bedeutung der Temperatur für Wein
Die kontanten Temperaturen sind sehr wichtig, da die Reife bereits bei Temperaturen ab 21 Grad Celsius beeinträchtigt wird. Die Reife erfolgt zu schnell. Sind die Temperaturen noch höher, verschlechtern sich Aroma und Geschmack deutlich. Weine, egal ob Rot- oder Weißweine, können für mehrere Monate durchaus im häuslichen Kühlschrank lagern für den Notfall. In den vergangenen Jahrhunderten ging man dazu über, Wein in bunte Flaschen zu füllen. Das hing keinesfalls mit der Vorliebe für Farben zusammen, sondern lediglich damit, dass die Flaschenfarbe wie eine Sonnenbrille wirkte. Licht in Form von handelsüblichen Glühbirnen schadet dem Wein nicht. Das natürliche Licht allerdings lässt den Wein schneller reifen.
Weinliebhaber entscheiden sich aus Mangel eines Weinkellers oder einer adäquaten Alternative gerne für einen Weinklimaschrank. Diese ermöglicht eine optimale Lagerung von Weinen. Hat man die Qual der Wahl bei der Einlagerung, da auch der Klimaschrank seine Kapazitäten erreicht hat, lohnt es sich, nur die wertvollsten Weine darin einzulagern. Viele Winzer geben zudem Empfehlungen, wie der Wein am besten gelagert werden sollte. Es lohnt sich daher, bei erfahrenen Weinhändlern vor Ort eine Verkostung zu besuchen und sich über die besten Lagermöglichkeiten sowie die Temperaturen für den edlen Schluck beraten zu lassen. Schließlich möchte man den erlebten Genuss einer Verkostung auch zu Hause mit Freunden genießen.
Fotocredit: Eduard84@pixabay.com – wine-cellar-