Weinglossar

Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.

Eiswein

Für Eiswein müssen die verwendeten Weintrauben bei ihrer Lese und Kelterung noch gefroren sein und dürfen nicht maschinell geerntet werden. So bleibt das gefrorene Fruchtwasser in der Kelter und nur der konzentrierte Saft läuft ab. Damit die Trauben richtig durchfrieren, muss es bei der Lese mindestens -7 °C kalt sein. Da dies meist kurz vor der Morgendämmerung der Fall ist, werden die Trauben zu dieser Zeit gelesen. Im Gegensatz zu edelfaulen Trauben ist die Säure in Eisweintrauben recht hoch und wird durch das Auskristallisieren des Wassers genauso konzentriert wie Zucker, Aroma- und Farbstoffe. Entgegen der landläufigen Meinung müssen die Trauben für Eisweine nicht vom Botrytis-Pilz besetzt sein. Eisweine müssen mindestens den Mostgewichtsanforderungen einer Beerenauslese genügen.

Eiweißschönung

Die Eiweißschönung ist ein bei Rotweinen zur Klärung und Stabilisierung des Weines eingesetztes Verfahren, das dazu beiträgt, den Geschmack herber Rotweine abzumildern. Dabei wird das Eiweiß vom Eigelb getrennt, zu Eischnee aufgeschlagen und dem Rotwein zugegeben. Unerwünschte Stoffe werden vom Eischnee gebunden und sinken zu Boden, sodass sie als Bodensatz aus dem Wein entfernt werden können. Durch den hohen Albiumgehalt ist Hühnereiweiß besonders gut geeignet, da es die herben und bitteren Tannine stärker bindet als die weicheren. Siehe auch unter Schönung.

Eiweißtrübung

Ein Weinfehler, der durch Erwärmung (bereits ab 20 °C) oder bei großen Temperaturschwankungen auftritt. Als „Weineiweiß“ bezeichnete Stickstoff-Substanzen denaturieren und bilden einen unlöslichen, schleierartigen, flockigen Niederschlag in der Flasche. Der Geschmack dieser Weine ist breit und unsauber. Dies kann durch Eiweißstabilisierung (Schönen) mit Bentonit verhindert werden.

Elegant

Allgemeine Beschreibung (auch: vornehm, geschmackvoll) für einen stilvollen, feinen Wein.

Entalkoholisierter Wein

Produkt aus Tafelwein, Landwein oder Qualitätswein, dessen Alkoholgehalt durch Umkehrosmose oder Destillation auf 0,5 % Restalkoholgehalt oder weniger abgesenkt wird. Alkoholfreier Wein durchläuft die gleichen Herstellungsprozesse wie normaler Wein und wird lediglich durch einen weiteren Produktionsschritt entalkoholisiert. Der ursprüngliche Charakter des Weines bleibt größtenteils, jedoch nicht vollständig, erhalten. Die wirtschaftliche Bedeutung ist immer noch sehr gering, obwohl die Verfahren in den letzten Jahren erheblich besser geworden sind.

Entblätterung

Teilentblätterung der Reben, wobei Blätter in der Traubenzone vorsichtig entfernt werden – zuerst geschah dies nur per Hand, später auch maschinell. Der Rebstock reagiert allerdings auf zu hohen Laubverlust mit der Entwicklung von neuen Trieben (Nebentrieben), wodurch die Kohlenhydratreserven aufgebraucht werden. Die Entblätterung kann Vor- wie Nachteile haben und ihr Einsatz bzw. Nicht-Einsatz hängt von der jeweiligen Betriebsphilosophie ab. Zu extremes, mehrmaliges Entblättern kann zum Absterben führen.

Entsäuern

Die Entsäuerung ist eine Methode, die zur Säurereduzierung (oft Apfelsäure) in Weinen angewandt wird. Gebräuchlich sind drei Methoden:

  1. Biologischer Säureabbau durch Milchsäuregärung.
  2. Bindung durch kohlensauren Kalk.
  3. Verschnitt mit säureärmeren Wein.