Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Flasche
Glasflaschen sowie Kork wurden im 17. Jahrhundert entwickelt. In England wurden die ersten Weinflaschen produziert. Anfangs besaßen sie einen kugelförmigen Körper mit langem Hals und entwickelten sich dann zur Schlegelflasche. Flasche und Korken schützen den Wein vor Oxydation. Optimal dafür sind dunkle Flaschen. Heute gibt es Flaschen in den unterschiedlichsten Farben und Formen: Bocksbeutel, Bordeauxflasche, Burgunderflasche, Champagnerflasche, Keulenflasche, Rheingauer Flöte und Sachsenkeule.
Flaschenabfüllung
Der letzte Schritt der Weinbereitung ist die Flaschenabfüllung, bei der der Wein in die Flasche gegossen wird. Heutzutage geschieht dies fast nur noch maschinell.
Flaschengärung
Begriff aus der Champagner- und Sektherstellung. Damit ist die zweite Gärung bei der Schaumweinherstellung gemeint, die in der Flasche stattfindet. Siehe auch Champagnermethode.
Flaschenreife
Die Flaschenreife ist der letzte Entwicklungsschritt in der Weinproduktion. Nach der Abfüllung wird der Wein einige Wochen bis zu mehreren Jahren gelagert und reift dabei zum Endprodukt. Während dieser Verfeinerung verändern sich Aroma und Geschmacksbild zum Teil noch sehr stark. Fruchtige Elemente oder Holzaromen nehmen dabei zum Beispiel ab, der Wein wird harmonischer. Zurückzuführen ist dies auf Bestandteile im Wein, die mit den geringen Mengen an Sauerstoff reagieren, die durch die Abfüllung und später auch durch luftdurchlässige Korken in der Flasche gelangen. Man spricht deshalb von Feinoxidation. Auch unter Ausschluss von Sauerstoff, etwa durch Versiegelungen, reift der Wein, wenn auch langsamer. So reagieren zum Beispiel der Alkohol und die Säuren im Wein miteinander und fördern ein fruchtiges Aroma.
Flüchtige Säure
Mit „flüchtig“ wird die Neigung eines festen Stoffes verstanden, in den gasförmigen Zustand überzugehen. Demnach verdampfen flüchtige Säuren bei einer Destillation oder sie verflüchtigen sich mit der Zeit sogar selbst. Flüchtige Säuren sind in jedem Wein vorhanden, der Maximalwert ist allerdings gesetzlich festgesetzt und darf zu keinem Zeitpunkt der Weinbereitung überschritten werden. Im Wein ist zum Großteil Essigsäure enthalten. Ein Wert von 0,15 bis 0,5 g/l ist dabei normal, bei einer höheren Konzentration spricht man vom Weinfehler Essigstich. In geringen Mengen kommen zudem Ameisensäure, Propionsäure, Bernsteinsäure und Buttersäure vor. Neben flüchtigen Säuren kommen auch nichtflüchtige Säuren im Wein vor.
Flurbereinigung
Sammelbezeichnung für alle staatlichen oder auch privaten Maßnahmen, aufgesplitterte landwirtschaftliche Grundstücke durch Zusammenlegung für die Bewirtschaftung geeigneter und kostengünstiger zu machen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte im deutschen Weinbau ein staatlich gesteuertes Flurbereinigungsprogramm. Dies führte allerdings zu negativen Begleiterscheinungen wie Erosion oder erhöhten Schädlingspopulationen. Deshalb wird heute darauf geachtet, solche Aktionen umweltbewusster durchzuführen.
Flurname
Kleinste geographische Einheit einer Weinbergslage.
Flying Winemakers
Der Begriff „Flying Winemakers“, zu deutsch „Fliegende Weinmacher“, bezeichnet einen Beruf, bei dem Önologen für mehrere Weingüter tätig und deshalb häufig unterwegs sind, also von einem Betrieb zum nächsten ‚fliegen‘. Ins Leben gerufen wurde die Berufsbezeichnung durch einen englischen Weinhändler, der australische Kellerei-Techniker engagierte, um französische Genossenschaften bei der Weinlese und der Weinbereitung zu unterstützen. Dabei profitierte man davon, dass während der Lesezeit im nördlichen Europa die Fachleute der südlichen Halbkugel wenig beschäftigt waren. Dies war so erfolgreich, dass die Fliegenden Weinmacher, die in den meisten Fällen zunächst aus Australien stammten oder dort ausgebildet wurden, zu einem internationalen Begriff geworden sind und sich der Beruf heute etabliert hat. In vielen Weinbauregionen der Welt hat sich ihr Einfluss auf die Weinbereitungstechniken ausgewirkt.
Franken
Franken ist ein mittelgroßes Anbaugebiet am Nordrand des Bundeslandes Bayern. Der größte Anteil an Rebfläche findet sich in Unterfranken, weitere Flächen in Mittelfranken und wenige in Oberfranken. Herz des Anbaugebietes ist Würzburg. Auf den insgesamt rund 6.100 ha Rebfläche wachsen vor allem frühreifende Sorten wie Müller-Thurgau oder Silvaner. Franken war einst ein typisches Weißweingebiet, mittlerweile werden auf rund 19% der Gesamtfläche rote Rebsorten angebaut. Das kontinentale Klima und die mineralischen Böden machen den besonderen Geschmack der Weine aus. Der Frankenwein ist herzhaft erdig, sehr körperreich und meist trocken ausgebaut. Äußerlich hebt er sich durch die charakteristische Flaschenform des Bocksbeutels hervor.
Fakten:
- Lage: Im Nordwesten der Region Franken entlang des Mains und seiner Nebenflüsse gelegen, vor allem an den südwärts gerichteten Talhängen
- Rebfläche: ca. 6.100 ha, 23 Großlagen, 216 Einzellagen
- Rebsorten: u. a. Müller-Thurgau (26,5 %), Silvaner (24 %), Bacchus (12 %), Riesling (5 %), Scheurebe (2,5 %); Domina (5 %), Spätburgunder (4,5 %), Regent (2 %)
Fränkisches Gütezeichen
Das fränkische Gütezeichen ist eine seit dem Jahr 1981 vom Fränkischen Weinbauverband e.V. an Frankenweine verliehene Auszeichnung. Es werden dabei ausschließlich Qualitäts- und Prädikatsweine prämiert, die über den Anforderungen der Amtlichen Qualitätsweinprüfung liegen.