Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Geruch
Der Geruch eines Weines ist ein Kriterium der Weinsensorik. Siehe dazu Aroma.
Gesamtalkoholgehalt
Es gibt vier verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit dem Alkoholgehalt im Wein. Der „vorhandene Alkoholgehalt“ ist der Alkohol, der in einem Erzeugnis enthalten ist. Der „potenzielle Alkoholgehalt“ ist der Alkoholgehalt, der durch vollständiges Vergären des in einem Erzeugnis (Trauben, Traubenmost) enthaltenen Zuckers gebildet werden kann. Beide Werte zusammen ergeben den „Gesamtalkoholgehalt“. Auf dem Flaschenetikett wird der „vorhandene Alkoholgehalt“ in Volumenprozent angegeben. Der „natürliche Alkoholgehalt“ ist der Gesamtalkoholgehalt vor jeglicher Anreicherung.
Gesamtsäure
Die Summe aller Säuren im Wein, das heißt die Zusammenfassung aller flüchtigen und nichtflüchtigen Säuren. Die Gesamtsäure wird oft mit der Sammelbezeichnung „Weinsäure“ gleichgesetzt, obwohl die Weinsäure nur eine von mehreren Säurearten im Wein ist. Die Gesamtsäure liegt normalerweise im Bereich von 4 bis 12 g/l. Während Weißweine gerne mal säurereicher sind und einen Wert von 4 bis 9 g/l aufweisen, liegt die Gesamtsäure bei Rotweinen im Bereich von 4 bis 6 g/l.
Geschmack
Der Geschmack ist eine subjektive Wahrnehmung und trotzdem Kriterium in der Weinbewertung. Unter Geschmackssinn versteht man die Fähigkeit, verschiedene Stoffe geschmacklich auseinander zu halten. Lange Zeit gab es vier elementare Geschmacksempfindungen: salzig, süß, sauer, bitter. Mit umami ist etwa um die Jahrtausendwende eine wissenschaftlich anerkannte fünfte Geschmacksqualität der menschlichen Zunge hinzugekommen. Jüngst kam mit fettig die sechste Geschmacksrichtung dazu. Die Geschmacksarten sind nicht zu verwechseln mit taktilen Empfindungen (den Tastsinn betreffend) speziell an den Wangeninnenseiten wie zum Beispiel scharf oder adstringierend.
Geschmacksrichtungen
Grundsätzlich unterscheidet man bei Weinen vier Geschmacksrichtungen nach verbliebener Restsüße: trocken, halbtrocken, lieblich und süß. Weitere Bezeichnungen, die verwendet werden, sind mild und feinherb.
Schaumweine treten in folgenden Geschmacksrichtungen auf: naturherb, extra herb, herb, extra trocken, trocken, halbtrocken und mild.
Gespritzter
Eine österreichische Bezeichnung (mundartlich „G´spritzter“) für ein Gemisch aus trockenem Weißwein und Mineralwasser in einem Verhältnis von 1:1. Die Mischung muss mindestens einen Alkoholgehalt von 4,5 % vol haben. In Deutschland ist das Getränk unter dem Namen Weißweinschorle bekannt.
Gesundheit
Schon ca. 380 v. Chr. spielte der Wein in Griechenland in fast allen Arzneien eine Rolle. So wurde er zum Beispiel zum Kühlen bei Fieber, als harntreibendes Mittel und als Stärkung für Rekonvaleszente eingesetzt. Bei den Eroberungszügen der Römer erhielten die Soldaten mit Wein vermischtes Wasser als Antibiotikum. Heute belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass moderater Weinkonsum positive Effekte auf die Gesundheit haben kann. Siehe auch französisches Paradoxon. Jedoch kann exzessives Trinken alkoholischer Getränke gesundheitliche Schäden und soziale Probleme verursachen.
Gewürztraminer
Der Gewürztraminer ist eine aromatische Weißweinsorte. Für die laut EWG-Verordnung mit der Bezeichnung Roter Traminer klassifizierte Rebsorte dürfen in Deutschland die Synonyme Gewürztraminer und Gelber Traminer verwendet werden; für das Anbaugebiet Baden ist darüber hinaus die Bezeichnung Clevner zugelassen. Der Gewürztraminer wird außerhalb von Deutschland auch im Elsass (Frankreich), in Südtirol (Italien), Österreich, Schweiz, Australien und in den USA angebaut. Die Rebsorte weist eine gelblich-rötliche Schale auf, ist säurearm und zeichnet sich durch würzige Geschmacks- und Geruchsnoten wie Rose, Akazienblüten, Veilchen, Honig, Litschi, Bitterorange und Marzipan aus. Der Gewürztraminer ist eine hochwertige Sorte, die allerdings hohe Ansprüche im Anbau stellt und vergleichsweise wenig ertragreich ist. In Deutschland liegt der Anteil der Anbaufläche bei rund 1000 Hektar. Das macht hierzulande nur knapp 1 % der Rebfläche aus.
Glaskorken
Bereits im 17. Jahrhundert wurden für den Verschluss von Weinflaschen Stöpsel aus Glas verwendet. Diese mussten speziell für die Flaschen geschliffen und an ihnen festgebunden werden. Bis in das 19. Jahrhundert waren sie in Gebrauch, für eine breite Anwendung erwiesen sie sich jedoch als zu kostspielig. Heute werden sie bei Karaffen (speziell bei Destillaten) oder Dekantern verwendet. Seit 2004 sind Flaschen mit Glasverschluss auf dem Weinmarkt, ein Beispiel: der „Vinolok“ von der Firma Alcoa. Die Qualität der edlen Weine wird dadurch langfristig sichergestellt, da der neuartige Glasstopfen den sogenannten Weinfehler „Korkschmecker“ verhindert und die Flaschen wiederverschließbar macht.
Glucose
Glucose, auch Glykose, ist eine Zuckerart, die eher unter den Begriffen Traubenzucker und Dextrose bekannt ist und die noch vor der Fructose (Fruchtzucker) in den Weintrauben gebildet wird. Zu Beginn der Gärung befindet sie sich mit der Fructose im Verhältnis 1:1 im Traubenmost, das Gemisch aus Glucose und Fructose wird dabei als Invertzucker bezeichnet. Die Süßwirkung von Fructose ist zweieinhalb mal so stark wie die der Glucose. Bei der Gärung wird die Glucose schneller zu Alkohol vergoren als die Fructose. Daher ist nach der Vergärung des Mostes der verbleibende Fructoseanteil höher.