Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Imprägnierverfahren
Herstellungsverfahren für einen Perlwein (auch Karbonisierung genannt), wie es auch bei der Herstellung von alkoholfreien, kohlensäurehaltigen Getränken üblich ist. Der einfache Schaumwein macht dabei keine zweite Gärung durch, sondern wird in einem Tank unter Druck mit Kohlendioxid angereichert und anschließend in Flaschen abgefüllt. Dieses preisgünstigere Herstellungsverfahren von Perlwein muss auf dem Etikett durch den Text „Mit zugesetzter Kohlensäure“ gekennzeichnet sein; auf französischen Weinen steht dort dann „vin mousseux gazéifié“ und im Italienischen „Frizzante“.
Inhaltsstoffe
Siehe Extrakt.
Insektizide
Ein Insektizid ist ein chemisches Mittel zur Bekämpfung von Insekten, das auch im Weinbau eingesetzt wird, um Schädlinge zu töten, zu vertreiben oder deren Wachstum und die Vermehrung zu hemmen.
Integrierter Pflanzenschutz
Der integrierte Pflanzenschutz ist der Schutz der Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen, unter besonderer Berücksichtigung von biologischen, anbau- und kulturtechnischen sowie pflanzenzüchterischen Maßnahmen, um die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf ein notwendiges Mindestmaß zu reduzieren und gleichzeitig alle nichtchemischen Maßnahmen zu fördern. Der integrierte Pflanzenschutz gilt weltweit als Leitbild des modernen, praktischen Pflanzenschutzes.
Integrierter Weinbau
Eine naturnahe Weinbaumethode, bei der auf chemische Schädlingsbekämpfung und übermäßige Düngung verzichtet wird, sofern es möglich ist. Der integrierte Weinbau orientiert sich am Integrierten Pflanzenschutz und ist seit den 1990er Jahren im Weinbau weitgehend Standard. Darunter fällt unter anderem:
- Natürliche Widerstandkraft der Rebe fördern, durch sorgfältige Auswahl der Rebsorte hinsichtlich Reifezeit und Ertrag, Resistenzen bzw. Anfälligkeit etwa gegen Pilze, Krankheiten und Frost, ideale Standortbedingungen schaffen usw.
- schonende Bodenpflege, sachgerechter Schutz gegen Erosion und Bodenverdichtung
- biologische Pflanzenstärkungsmittel und -schutzmittel, z. B. das Aussetzen natürlicher Fressfeinde von Schädlingen, Pheromonfallen etc.
- mechanische Schutzmethoden wie Schutznetze, Gitter
Im biologischen Weinbau (siehe Biowein) kommen noch wesentlich schärfere Herstellungsbedingungen zur Anwendung.
Internetweinprobe
Teilnehmer einer Internetweinprobe können anhand eines vorbestellten Paketes für eine Weinprobe, das Event einer großen Weinverkostung via Internet unter Nutzung professioneller Aufnahmetechniken wie Chat, Foren, FAQ etc. in Bild und Ton miterleben und dabei auch aktiv mitmachen. Einblicke in die verschiedenen Räumlichkeiten des zentralen Veranstaltungsortes werden durch fernbedienbare Webcams ermöglicht, wie zum Beispiel Live-Interviewecke, Sommelierraum, VIP-Lounge etc. Eine Internetweinprobe fand beim internationalen Riesling-Event im Jahr 2001 an der Forschungsanstalt und Fachhochschule Geisenheim statt.
Interspezifische Rebsorten
Kreuzungen verschiedener Rebsorten, um Resistenzen gegen Schädlinge wie zum Beispiel die Reblaus und Pilzkrankheiten aufzubauen. Siehe auch unter Hybride.
Inversion
Als Inversion bezeichnet man die mittels des Enzyms Invertase herbeigeführte Zerlegung von Saccharose in ihre Bestandteile Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker).
Invertase
Das Enzym Invertase ist in Hefen, Bakterien, Pilzen und verschiedenen Pflanzen enthalten. Das Enzym spaltet im Most enthaltene oder bewusst zugegebene Saccharose (siehe Anreichern) in Glucose und Fructose (Invertzucker). Diesen Vorgang nennt man Inversion.
Invertzucker
Invertzucker ist die sirupartige Mischung aus je zu gleichen Teilen Glucose und Fructose, den beiden hauptsächlichen Zuckerarten im Wein. Invertzucker kommt von Natur aus in den Weinbeeren vor, kann aber auch durch die Zerlegung von Saccharose (Haushaltszucker) oder Stärke auch hergestellt werden. Siehe auch Zucker.