Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Mikroben
Siehe auch unter Mikroorganismen.
Mikroklima
Im Weinbau handelt es sich um bestimmte Stellen zwischen den Rebzeilen oder in einer gewissen Höhe über dem Boden. Da diese durch Boden- und Laubarbeit sowie durch Reberziehungsformen beeinflusst wird, weicht es oft vom Makroklima ab. Siehe auch unter Makroklima.
Mikroorganismen
Bezeichnung für Kleinstlebewesen. Dazu werden Bakterien, Hefen und Pilze gezählt. Einige davon spielen im Weinbau eine wichtige positive Rolle, wie zum Beispiel bei der Gärung.
Mikrooxidation
Ein Verfahren bei der Rotwein-Erzeugung, bei dem Sauerstoff in genau dosierter Menge in zeitlich kontrollierten Zeitabständen dem Most oder Wein zugeführt wird, um eine Farbstabilität und schnellere Reifung zu erzielen sowie die Tannine weicher zu machen.
Milchsäurestich
Bei einem unkontrollierten Säureabbau kann es im Wein zu Infektionen mit Milchsäure-Bakterien kommen, die den Aromastoff Diacetyl bilden. Diacetyl erzeugt Fehltöne im Wein, die sich durch einen typisch leicht süß-säuerlichen Geruch und Geschmack nach Joghurt, Buttermilch, Käse oder Sauerkraut äußern. Der Weinfehler ist auch erkennbar an einer milchigen Trübung des Weins. Besonders gefährdet sind säure- und tanninarme Weine mit einem hohen pH-Wert.
Mild
Mild ist zum einen die Beschreibung für einen süßen Wein mit geringerer Säure bzw. wenig Tanninen. Zum anderen bezeichnet die Geschmacksrichtung „mild“ bei Schaumweinen ein Endprodukt, das einen Zuckergehalt von über 50 g/l aufweist.
Mindestmostgewicht
Das Mindestmostgewicht (Grad Oechsle bei Ernte) wird auch als „natürlicher Mindestalkoholgehalt bezeichnet und in %-Vol Alkohol angegeben. Es ist der wichtigste Parameter zur Ermittlung des Reifegrades und letztlich der Qualität der Trauben bei der Ernte. Es gilt: Je höher das Mostgewicht, desto höher die Trauben-Qualität. Für Landwein, Qualitätswein etc. sind gesetzlich Mindestmostgewichte festgelegt.
Mineralische Note
Bestimmte Weine weisen mineralische Geschmacksnoten auf, die von bestimmten geologischen Verhältnissen wie Kalk, Granit, Schiefer, Marmor und Vulkangestein stammen. Besonders in trockenen Jahrgängen ist der mineralische Ton stärker, da die Wurzeln tief ins Gestein hinunterführen und dort Feuchtigkeit aufnehmen und dadurch in Kontakt mit mineralischen Substanzen kommen. Die Mineralische Note im Wein kann an feuchte Erde, Kreide oder Kräuter erinnern.
Minimalschnitt
Ein Erziehungssystem, das vor allem in Australien und Nordamerika angewandt wird. Dabei werden die Rebstöcke wie eine Art Hecke hochgezogen, die längerfristig lediglich im peripheren Bereich austreibt und fruchtet. Im Frühjahr entstehen rasch hohe Blattflächen, die im Sommer bei stagnierendem Wachstum kaum noch zunehmen. Die vielen kurzen Triebe tragen kleinere, je nach Sorte recht lockere Trauben. Die Steuerung von Ertrag und Qualität erfolgt in den Ursprungsregionen mittels gezielter Tropfbewässerung.
Mittelrhein
Mit einer Rebfläche von ca. 530 Hektar erstreckt sich das Weinanbaugebiet von Königswinter im Norden bis zum Rheingau im Süden. Mit einem Anteil von 74 % an der Gesamtrebfläche nimmt der Riesling die Spitzenposition unter den angebauten Rebsorten ein, gefolgt von Müller-Thurgau und Kerner. Der Anbau des Weines erfolgt hauptsächlich in Steillagen am Rheinufer. Trotz der nördlichen Lage, entstehen wunderbare, von rassiger Säure bestimmte Rieslingweine.