Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Reduktion
Gegenteil von Oxidation. Chemische Reaktion bei der Sauerstoff entzogen wird. In Luftdichten Behältern werden reduktiv ausgebaute Weine besonders frisch und aromatisch.
Reduktiver Ausbau
Gegenteil von oxidativem Ausbau, d.h. möglichst wenig Sauerstoffzutritt während des Weinausbaus. Weine, die reduktiv ausgebaut sind, haben ein ausgeprägtes Trauben- und Gär-Bouquet mit einem fruchtigen Aroma und werden meist jung abgefüllt.
Refraktometer
Ein optisches Präzisionsmessgerät mit dem der Zuckergehalt von Beeren durch die Brechung von Licht gemessen wird. Der Blick durch das Gerät zeigt den Zuckergehalt in Grad Oechsle (°Oe) oder Brix an.
Regent
Eine seit 1996 freigegebene Rotweinrebsorte, die sehr resistent gegen Pilzbefall ist. Sie liefert dunkelrote, gehaltvolle, samtig weiche Weine. Regent ist eine Kreuzung aus der weißen Sorte Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und der roten Sorte Chambourcin. Der Name leitet sich dem berühmten 140,5 Karat-Diamanten aus Indien ab, den Ludwigs XV auf dessen Krone, später Marie-Antoinette als Schmuckstück und Napoleon als Degenknauf trugen.
Reife
Der letzte Entwicklungsschritt während der Vegetationszeit, bei dem die Trauben genuss- und verwendungsfähig werden.
- Bezüglich des Reifezustandes der Weintrauben siehe unter Mostgewicht und Weinlese.
- Bezüglich der Entwicklung bzw. Reifung eines Weines siehe unter Alterung, Flaschen-Reifung und Jahrgang.
Reintönig
Synonym für sauber. Der Wein ist frei von Weinfehlern.
Reinzuchthefen
Gezüchtete Mikroorganismen, die den Traubensaft anaerob (sauerstofflos) zum gären bringen. Sie „verstoffwechseln“ den Zucker in Alkohol, Kohlendioxid, Aromen und Vitaminen. Da es in der Natur verschiedene Arten gibt, und nicht alle zum Vorteil eines guten Weines beitragen, wurden sie durch Selektion und Weiterzucht für die Weinerzeugung optimiert. Reinzuchthefen sind gegenüber den auf den Trauben natürlich vorkommenden Hefen „berechenbarer“.
Relative Dichte
Die Dichte des Weines bezogen auf Wasser von 20° Celsius. Die Dichte wird in 4 Dezimalen hinter dem Komma angegeben. Dieser Wert wird bei amtlichen Untersuchungen analysiert und ist in Deutschland obligatorisch für die Vergabe der amtlichen Prüfnummer und gibt einen Hinweis auf den Gesamt-Extrakt und den Alkohol-Gehalt eines Weines.
Reserva
Als Reserva werden Weine gehobener Qualität in Portugal und Spanien bezeichnet, ähnlich dem Réserve in Frankreich und dem Riserva Italien. Jedes Land hat jedoch unterschiedliche Vorgaben. In Spanien bezeichnet dies einen Wein mit definierten höheren Anforderungen bezüglich Vinifikation, Alkohol-Gehalt und Ausbau.
Restzucker oder Restsüße
Der Gehalt an unvergorenem Zucker im fertigen Wein, den die Hefe bei der Gärung nicht mehr in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln konnte. Da einige Zuckersorten nicht vergärbar sind, sind Weine mit einer Restsüße unter 1g sehr selten. Wie „süß“ ein Wein tatsächlich schmeckt, hängt allerdings nicht nur von der Restsüße ab. So kann ein Wein mit einem hohen Säuregehalt – trotz hoher Restsüße – durchaus sehr trocken schmecken.