Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Amerikanische Eiche
Die amerikanische Eiche wird für Barriquefässer verwendet und gibt einen stärkeren Geruch und Geschmack („Bounty“, Vanille) an den Wein ab als andere Hölzer.
Aminosäuren
Aminosäuren sind Grundbausteine für tierische und pflanzliche Eiweißstoffe. Bei der Gärung benötigen Hefen Aminosäuren (Stickstoff), die sie entweder selbst erzeugen können oder dem Most entnehmen. Im Most ist jedoch meist eine ausreichende Menge vorhanden (etwa 1 g/l). Der Gehalt in den Trauben wird durch einen hohen Reifegrad der Trauben positiv und vom Edelschimmelpilz Botrytis cinerea, Wassermangel und Begrünung negativ beeinflusst.
Ampelographie
Die Wissenschaft (ampelos = griechisch für Weinstock) über das Bestimmen und Beschreiben der Rebsorten.
Amtliche Prüfnummer (A. P. Nr.)
Kontrollnummer der amtlichen Prüfung für deutsche Qualitätsweine.
Anaerob
Biochemischer Prozess in Abwesenheit von Sauerstoff. Bei der Gärung eines Weins findet beispielsweise eine anaerobe Glykolyse statt. Bei Anwesenheit von Sauerstoff beschreibt man den Vorgang als aerob.
Analyse
Unter einer Analyse versteht man im Weinbau die physikalische oder chemische Untersuchung des Weines. Sie dient zur Feststellung der Inhaltsstoffe der Weine und letztlich dazu, die Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen zu belegen.
Anbaugebiete
Qualitätsweine oder Prädikatsweine kommen aus bestimmten Anbaugebieten (Abkürzung: b.A.). Für die charakteristische Qualität eines bestimmten Anbaugebietes sind Einflüsse wie Boden, Untergrund, Klima und Lage verantwortlich, also das Terroir.
In Deutschland gibt es 13 bestimmte Weinanbaugebiete: Ahr (ca. 561 Hektar Rebfläche), Baden (ca. 15.834 Hektar), Franken (ca. 6124 Hektar), Hessische Bergstraße (ca. 452 Hektar), Mittelrhein (ca. 462 Hektar), Mosel (ca. 8792 Hektar), Nahe (ca. 4172 Hektar), Pfalz (ca. 23.592 Hektar), Rheingau (ca. 3145 Hektar), Rheinhessen (ca. 26.516 Hektar), Saale-Unstrut (ca. 765 Hektar), Sachsen (ca. 492 Hektar) und Württemberg (ca. 11.359 Hektar).
Angären
Die erste Phase der Gärung.
Animalisch
Geruchs- und Geschmacksbezeichnung für einen Wein. Eine animalische Note kommt vor allem bei Rotweinen vor und erinnert an Tiere und Tierisches wie Tierhaut, Fell, Moschus, Fleisch und Blut. Das kann durchaus positiv verstanden werden, aber auch auf den Weinfehler Pferdeschweiß hindeuten.
Anreichern (Aufbessern)
„Anreichern“ meint das Zugeben von Zucker oder Mostkonzentrat vor der Gärung, um den erwarteten Alkoholgehalt zu erhöhen. Dies ist aber nicht bei jedem Wein erlaubt. In Europa ist das Anreichern nach Klimazonen geregelt. In der Klimazone A für den Weinbau, zu der die meisten deutschen Anbaugebiete gehören, darf der Alkoholgehalt um max. 3,5% erhöht werden, wenn der Most einen potenziellen Alkohol von mindestens 5% hat.