Brot und Gebäck für Genießer: 50 neue Rezepte
12. Oktober 2015
Richard Bertinet ist so etwas wie der „Papst des Brotes“. Mit sehr viel Kompetenz und ebenso viel Begeisterung zeigt er uns, warum es sich lohnt, sein Brot endlich selbst zu backen. Nach der Lektüre von „Brot und Gebäck für Genießer“ wird niemand mehr einen Zweifel daran hegen, dass man es hier wirklich mit der höchsten Instanz zum Thema „Brot“ zu tun hat.
Wie auch Bertinets erstes Werk enthält „Brot und Gebäck für Genießer“ verschiedenste Brotrezepte, diesmal genau 50 an der Zahl. Mindestens ein Drittel des Buches beschäftigt sich wieder mit der ausführlichen Beschreibung der verschiedenen Arten der Teigführung und ist, wie der Vorgänger „Brot für Genießer: 53 Variationen“, reichlich und gut bebildert.
Dabei kommt es kaum zu „Wiederholungen“, denn – und das ist der große Unterschied zum ersten Buch – ein Großteil der Rezepte basiert auf Sauerteig, dessen Verarbeitung sich durchaus von der Zubereitung der Hefebrote aus dem ersten Band unterscheidet. Damit wendet sich das Buch sicher an den „fortgeschrittenen“ Hobbybäcker. Aber nicht, weil die Arbeit mit Sauerteig schwieriger wäre: Diese Sorge wird durch genaue Beschreibungen und die vielen nützlichen Tipps unbegründet. Die Zubereitung eines Sauerteigbrotes ist einfach viel zeitaufwendiger.
Dieser Zeitaufwand lohnt sich aber! Dass die „zeitintensiven“ Brote wirklich wesentlich besser schmecken als die (mit Kunstsauer) hergestellten Brote aus Großbäckereien, wird man beim Backen schnell herausfinden können.
Wie auch im ersten Band finden sich in diesem Nachfolger selbstverständlich auch Rezepte für Gebäck. Vom Croissant bis zum Stollen ist viel Leckeres dabei.
Abschließend lassen sich nur noch zwei Dinge sagen:
- Brot backen hat offensichtlich einen ausgleichenden Effekt. So beschreibt der Autor, wie die Zubereitung des Teiges bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen anzupassen ist. Bei Eis und Schnee hat er aber nur einen guten Tipp: „Bleiben Sie im Bett!“
- Schon nach den ersten Broten keimt der Wunsch nach einem der sündhaft teuren „Profibacköfen“ auf. Der Preis des Buches fällt mit 24,95 € dahingegen ausgesprochen moderat aus.