Marmelade selbst gemacht
12. Oktober 2015
Marmelade und Wein – das passt doch nicht zusammen! In der Tat würde kaum jemand zu einem Marmeladenbrötchen ein Glas Wein trinken, aber Marmelade und Wein haben doch mehr miteinander zu tun, als es auf den ersten Blick scheint.
Die kleine Rezeptsammlung „Marmelade selbst gemacht“ von Cornelia Schinharl kommt gleich zur Sache. Infos über Zucker, Geliermittel und Gläser werden kurz und knapp erläutert, dann geht es auch schon mit den Rezepten los. Der Klassiker – die Erdbeermarmelade – wird gleich in vier Variationen vorgestellt: über Erdbeer-Rhabarber, Erdbeer-Minze, Erdbeer-Zitrone bis hin zur Erdbeer-Rosenblüten-Konfitüre. Die ungewöhnlichen Kombinationen, wie etwa Heidelbeer-Thymian, Himbeer-Kakao, Aprikose-Lavendel, Melone-Dattel oder Ananas-Ingwer, überwiegen aber. Freunde von Gelees kommen auch auf ihre Kosten. Ein Abschnitt, und ebenfalls mit einigen ungewöhnlichen Rezepturen aufwartend (Espressogelee!), widmet sich diesem Frühstücksbegleiter in aller Ausführlichkeit. Und wer den süßen Varianten nichts abgewinnen kann, findet am Ende auf immerhin 33 Seiten pikante Variationen. Angefangen bei diversen Salsas, über Zwetschgen Ketchup, Kirsch-Balsamico bis hin zur Orangen-Oliven-Konfitüre. Die Bebilderung ist, man ist es vom Gräfe und Unzer Verlag ja schon gewohnt, sehr anschaulich.
Und was hat das nun mit Wein zu tun?
Natürlich ist Wein ein hervorragender Begleiter zu den pikanten Varianten, zum Beispiel zum Baguette gereicht oder zu Fleisch- und Gemüsegerichten. Aber auch die süßen Varianten eignen sich, um die eigene Sensibilität für Weinaromen zu verbessern. Nahezu alle Aromen der Marmeladen finden sich auch in dem einen oder anderen Wein wieder. Somit ist es vielleicht doch gar keine schlechte Idee, mit einer „Gegenprobe“ Marmelade zu prüfen, ob man die Pfirsich-, Quitten- oder Feigennote, die ein Wein haben soll, selbst entdecken kann.