Der Brockhaus „Wein“

8. Oktober 2015

Wer den Namen Brockhaus hört, denkt unweigerlich an die mehrbändigen Universallexika. Das Verlagshaus hat seine Lexikon-Reihe aber schon seit geraumer Zeit um einbändige Nachschlagewerke zu bestimmten Themen erweitert. Neben etwas „trockenen“ Themen wie Literatur, Kunst und Philosophie, gibt es nun auch ein Genießer-Lexikon zum Thema Wein.

Das Schmöker-Lexikon

Wer befürchtet der Brockhaus „Wein“ wäre nur etwas für Profis, die mal schnell nachschauen wollen, wie der badische Riesling 1958 so war, kann beruhigt sein. Das Nachschlagewerk lädt vielmehr zum Schmökern als zum gezielten Nachschlagen ein. Das ist ein Vorteil, weil man hinter vielen der 3800 Stichworte, unvermutet Interessantes erfährt. Gleichzeitig ist es aber auch ein Nachteil. Als Laie wird man nämlich kaum unter dem Stichwort „Kontaktverfahren“ suchen, erfährt dort aber zum Beispiel, dass man Wein gemahlenen Weinstein hinzugeben kann, um damit die Ausscheidung von eben diesem zu beschleunigen. Um interessante Informationen hervorzuheben, ist der Brockhaus daher mit über 250 Infokästen gespickt, die auf gut jeder zweiten Seite Hintergrundinformationen bieten, und die dazu animieren, weiterzublättern.

Spätestens bei „Fiasco“ wird die Neugier geweckt

Wer unter dem Stichwort „Flaschen“ erfährt, dass die früher typisch bauchige Chiantiflasche auf Italienisch „Fiasco“ heißt, wird spätestens hier neugierig nach ähnlichen Funden zu stöbern. Dabei stößt man mitunter auf Informationen, die man schon immer einmal wissen wollte, wie zum Beispiel die Antwort auf die Frage, ob große Weine auch schon jung schmecken können.

Sonderartikel zu übergreifenden Themen

Zu besonders interessanten Themen wie Barrique, Gesundheit und Wein oder der Geschichte des Weinbaus gibt es zwölf doppelseitige Sonderartikel im Brockhaus „Wein“, die allesamt sehr lesenswert sind. Hier hätte man aber durchaus noch weitere Themen aufgreifen können. Dann wären man vom Umfang her auch auf die 700 Seiten des Brockhaus „Ernährung“ gekommen. So begnügt sich das Werk mit 500 Seiten, ist dafür aber auch preiswerter.

Auch ein bildlicher Genuss

Die Bebilderung des Brockhaus ist sehr gut gelungen. Fotos der Weinbauregionen laden zur näheren Betrachtung ein, die Tabellen sind sehr übersichtlich aufgebaut und trotz der hohen Anzahl von 450 Fotos, hat man so gut wie nie das Gefühl, dass diese als „Füller“ platziert worden sind.

Im Internet geht’s weiter

Dass der Brockhaus nicht „verstaubt“ ist, zeigt die ständig aktualisierte Liste auf der Brockhaus-Website (www.brockhaus.de/sachlexika/wein), die die wichtigsten Internetlinks zum Thema „Wein“ bereitstellt und auf der auch „wein.de“ nicht fehlt.

 

Letzte Beiträge