Weinseeliger Kurztripp ins Rhein-Main-Gebiet – nicht nur für Geschäftsreisende
7. Oktober 2015
Freitag Nachmittag – den Geschäftstermin im Rhein-Main-Gebiet haben Sie erfolgreich abgeschlossen, und nun? Warum nicht das Geschäftliche mit dem Angenehmen verbinden und ein Wochenende in dieser auch unter dem Freizeitaspekt attraktiven Region verbringen? Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass der Rheingau – ein beliebtes Reiseziel am Fuße des Taunus – quasi vor der Tür liegt. Also nutzen Sie die Gelegenheit und erkunden dieses schöne Weingebiet!
Ihr Navigationssystem (oder Ihr Beifahrer) wird den Weg über die A66 vorschlagen. Diese viel befahrene Autobahn führt von Frankfurt direkt nach Wiesbaden. Doch kennt das Navi den Feierabendverkehr? Wenn Sie zwischen 16 und 19 Uhr anreisen möchten, hören Sie besser nicht auf Ihr Navigationssystem! Alternativ zur A66 schlagen wir vor, über die A5 zum Frankfurter Kreuz zu fahren. Von dort biegen Sie auf die A3 in Richtung Köln und am Wiesbadener Kreuz auf die A66. So liegt der größte Stau hinter Ihnen.
Gerade im Frühjahr verwandelt die Kirschblüte die Obstbaumhänge von Wiesbaden-Frauenstein in ein weißes Blütenmeer. Außerdem wird hier der Europaweinberg mit Rebstöcken aus acht Partnerländern bestellt. Im Sommer findet in dieser Region das Rheingau-Musik-Festival statt. Auch der Herbst bietet attraktive Angebote, zum Beispiel locken die offenen Weinkeller zum Besuch.
Sind Sie am Nachmittag schon in Wiesbaden-Frauenstein angekommen, haben Sie vielleicht Lust, diesen kleinen Ort näher kennenzulernen. Sehen Sie sich doch die Burg Frauenstein aus dem 13. Jahrhundert an. Sie ist das älteste in Wiesbaden bekannte Bauwerk und diente Turmwächtern als Wohnung. Oder besuchen Sie den Goethestein oberhalb des Nürnberger Hofes, wo der namensgebende Dichter am 6. Juni 1815 schon den „unendlich und höchst schönen“ Ausblick genoss.
Samstag – Ausflug nach Hochheim
Wir laden Sie ein, den Tag in der bekannten Wein- und Sektstadt Hochheim am Main zu verbringen. Die Stadt am rechten Mainufer liegt idyllisch inmitten von Weinbergen. Von hier aus hat man einen einzigartigen Ausblick bis nach Mainz oder sogar den Odenwald. Auch wenn Hochheim geografisch nicht zum Rheingau zählt, so wird es doch als Tor zum Weinanbaugebiet bezeichnet. Mit mehr als 200 ha Weinbau gehört Hochheim zu den großen Weinproduzenten im Rheingau. Insgesamt werden hier elf Weinbergslagen bewirtschaftet, darunter auch „Kirchenstück“, „Hölle“ und „Königin-Victoria-Berg“. Ein sieben Meter hohes Denkmal von 1854 erinnert an den Besuch der Königin Victoria im Jahre 1845 in diesem Weinberg. Eine schöne Altstadt mit restaurierten Fachwerkhäusern lädt zum Bummel ein.
Von der Burgeffstraße zur Neudorfgasse finden Sie Reste der Stadtmauer, die bis zu 3,80 m hoch war. An einigen Stellen sogar 4,20 m. Sie war überall mit Schießscharten versehen und auf der Innenseite befand sich ein Wächtergang.
Weiter geht’s zum Frankfurter Tor/Holztor, dem damaligen Ortsausgang im Osten. Im Süden begrenzte das Maintor die Stadt. 1746 wurde auf diesem Tor ein Fachwerkhaus errichtet, das als Mädchenschule diente. Die Barockkirche St. Peter und Paul wurde von dem Baumeister Johann Farolsky 1730 bis 1732 errichtet. Vor der Kirche sind noch Reste der Stadtmauer und von einem der Türme erhalten. Das Mainzer Tor war der westliche Ortseingang. Wenn Sie lieber einen Spaziergang durch die Natur unternehmen, dann gehen Sie doch auf dem Weinbergswanderweg auf Exkursion. Dieser beginnt am westlichen Ortseingang, am Mainzer Tor. Auf Schildern erfahren Sie etwas über die Arbeiten der Winzer, Traubensorten und dergleichen mehr.
Auf dem Rückweg zu Ihrer Unterkunft bietet sich ein Zwischenstopp in der Rosenstadt Eltville an, der ältesten Stadt im Rheingau (seit 1332). Sehenswert ist die gotische Pfarrkirche St. Peter und Paul und die Kurfürstliche Burg mit der Gutenberg-Gedenkstätte. Im Sommer finden hier regelmäßig Burgfestspiele statt.
Sonntag – Ausflug nach Wiesbaden und Heimreise
Bevor Sie wieder nach Hause fahren, sollten Sie erneut die Landeshauptstadt von Hessen besuchen. Legen Sie einen Zwischenstopp in Wiesbaden-Biebrich ein, um das prachtvolle barocke Biebricher Schloss mit dem großen Schlosspark direkt am Rhein zu bewundern. Es wurde zwischen 1700 und 1750 erbaut und war Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau. In Wiesbaden sind das Kurhaus mit Casino und Kurpark, das Schloss (heutiger Landtag), Kochbrunnen und Fasanerie lohnenswerte Ausflugsziele.
Mit der Nerobergbahn – einer Wasserballastbahn – fahren Sie auf den Neroberg. Von hier aus können Sie wunderbare Spaziergänge im Wiesbadener Wald unternehmen. Vielleicht finden Sie den Weg zur Leichtweishöhle, in der ein Wiesbadener Räuber und Wilddieb 13 Jahre lang gehaust hat, bevor er von Waldarbeitern entdeckt wurde.