Er sei dafür geboren, Trauben zu stampfen, sagt José Manuel Fuentes, der Gründer und Präsident der Finca Rio Negro. Genau deshalb habe er in den 1990er Jahren das Weingut ins Leben gerufen. Die Leidenschaft, die aus diesen Worten spricht, scheint sich auszuzahlen. Mittlerweile gehört die in Cogolludo in der Provinz Guadalajara gelegene Finca nämlich zu den spannendsten Weinproduzenten Spaniens. Auf einer Fläche von insgesamt 600 Hektar kreiert die Familie Weine, die ganz in der langen Tradition der Region stehen, aber dennoch so etwas wie eine ganz eigene Interpretation dieser reichen Geschichte sind. Zu Gute kommt ihnen dabei das Terroir: Ein rotes Lehm-Ton-Gemisch, in dem sich außerdem jede Menge Kieselsteine finden, bildet die Basis für die ganz besonderen Gewächse, für die das Weingut Finca Rio Negro steht.
Rote Sorten und zudem noch Gewürztraminer
Die Familie Fuentes baut in ihren Weinbergen vornehmlich die klassischen Sorten der Region an - und das sind zuallererst Syrah, Tempranillo, Merlot und Cabernet Sauvignon. Rotweine stehen denn auch ganz und gar im Mittelpunkt der Weinkultur der Finca Rio Negro. Um so erstaunlicher ist es, dass man sich dort auch dem Gewürztraminer zugewandt hat. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen und vor allem schmecken lassen. Der spezifische Boden, die spanische Sonne und die besondere Pflege, die man den Weinstöcken angedeihen lässt, offenbart eine ganze Reihe neuer Aspekte des Gewürztraminers.
Traditionelle Winzerkunst und moderne Technik
Im Weingut Finca Rio Negro legt man außerordentlich großen Wert auf die sorgsame Arbeit im Weinberg. Der regelmäßige Schnitt der Weinstöcke gehört da ebenso dazu wie das Ausdünnen der Regen. Ziel ist dabei eben gerade nicht ein hoher Ertrag, sondern eine möglichst große Qualität der Trauben. Dabei verlässt man sich einerseits ganz auf die traditionelle Winzerkunst der Region. Andererseits haben aber auch längst modernste Techniken Einzug im Weingut Finca Rio Negro gehalten. Sie bestimmen vor allem die Arbeit im Keller der Finca. Mitunter liebt man es freilich auch dort traditionell: Die Spitzencuvée des Hauses reift zwölf Monaten in amerikanischen und französischen Eichenfässern. Tradition, Moderne und ganz viel Leidenschaft ergeben so absolute top Weine, die vorzüglich schmecken, faszinieren und manchmal auch überraschen.